Informationen zum Drehorgel Selbstbau

20er Drehorgel mit Lochbandsteuerung

Trompeten

Ich habe mich aus zwei Gründen für das Trompetenregister entschieden.
Zum einen ist der Bau und die Intonation der Violinen etwas aufwendiger als bei den Pfeifen des 1. und 2. Registers.
Ausschlaggebend für meine Entscheidung war jedoch, die erste Hörprobe der Trompeten, die Reinhard nach den Angaben von Walther Höffle gebaut hatte.

Sie haben mir einfach gefallen.

Zudem hatte ich bereits öfter gehört, dass der Klang der Violinen nicht so optimal sei, was natürlich auch an der Bauproblematik der Violinen liegt.

Da es sich bei dieser Art von Trompeten um Stimmzungen einer Melodica handelt, ist der Klang natürlich nicht ganz mit richtigen Trompeten zu vergleichen, allerdings  bereichert der Klang meine Höffle doch sehr.

Ich baue, wie bereits erwähnt, die Trompeten nach einem Bauvorschlag von Walther Höffle, deren Bau Reinahrd bereits im Forum bechrieben hat.

Von der Baubeschreibung her, sind die Trompeten nicht unbedingt für die 20er Höffle gedacht gewesen. Der vertikale Platz in der Höffle passt nicht zur Baubeschreibung, er ist geringer.

Trompeten benötigen viel Luft. Daher sollten die Stiefel so groß (Länge) als möglich gebau werden. Ich habe nach Rücksprache mit Reinhard, folgende Längenmaße für meine Trompeten genommen:
Die Stiefel haben alle eine einheitliche Länge von 180mm, die Trichter sind alle einheitlich, wie in der Baubeschreibung, 100mm lang.

Alle übrigen Maße und Holzstärken habe ich gemäß der Baubeschreibung übernommen. (Außer der Länge der Messingröhrchen)


Ich hatte mir eine kleine Pappschablone gefertigt, um einen ersten Überblick bezüpglich meiner gewählten Maße zu erhalten.


Für den Bau der Trompeten kauft man sich eine Thomann-Melodica mit 37 Tönen für ca. 20€.

Eigentlich viel zu schade, das schöne Musikinstrument für die Trompeten zu zerstötren. :)

Übrigens bin ich als Nichtmusiker über den Kundenservice und die Beratung bei Thomann begeistert.


Die Melodica ohne den mitgelieferten Transportkoffer.


Ich habe mit dem Korg Stimmgerät die Töne ermittelt und die Tasten dann entsprechend beschriftet.

Da ich leider nicht wußte, welche Töne entsprechend zur Höffle passen, habe ich die Töne 10 - 20 kurzerhand zusätzlich mit dem Korg und der Höffle abgeglichen.

Nebenstehend mein Ergebnis.

Allerdings hatte ich nach meinem Ergebnis leichte Zweifel, die Reinhard aber aus dem Weg räumen konnte.

Die roten Zahlen sind die Töne (und damit Stimmzungen), die für die Trompeten benötigt werden.

Als nächstes folgt das Zerlegen der Melodica.


Das innere der Melodica, das sich offenbart, wenn mann das Gehäuse öffnet.


Es mußte einfach nur die festgelegte Taste gedrückt werden, dann konnte man sehen, welche Stimmzunge zu der sich dann bewegten Taste gehört.

Die Stimmzunge wurde dann entsprechend beschriftet.


Nach dem Beschriften der Stimmzungen, wurde das gesamte Stimmzungenblech, bzw. Bleche, denn die Melodica hat zwei Bleche, ausgebaut.

Ich habe immer genau darauf gachtet, die Stimmzungen selbst nich zu berühren.

Sie sind arg filigran. Nicht dass man durch unachtsames behandeln, ggf. eine Zunge verbiegt und sich dadurch der Ton verändert.


Meine Sägevorrichtung, entspricht ganz dem Vorschlag von Höffle.

Die Stimmzungenbleche haben etliche Bohrungen, mit denen sie u.a. befestigt waren.

Diese Löcher hatte ich mir zu Nutze gemacht, um das Stimmzungenblech während des Sägens zusätzlich mit zwei 3mm Schrauben zu fixieren.

Sicherlich hätte auch eine Schraube genügt. Durch die zwei Schrauben ist jedoch eine gleichmäßige Fixierung oben wie unten gegeben.

Dann das Blech einlegen, die schrauben ein wenig einschrauben, nicht das Blech stramm festschrauben, um ein Verziehen des Bleches zu verhindern.

Und los ging es mit der Puksäge.

Während des Sägens habe ich das Blech noch zusätzlich mit einem Schraubenzieher auf die Sägelehre gedrückt. Natürlich auf der gegenüberliegenden Seite der Stimmzunge.

Nach dem Sägen das Stimmzungenblech ordentlich auspusten und vorsichtig entgraten. Dabei habe ich wieder darauf geachtet, die Stimmzungen nicht zu berühren, weder mit der Hand, noch mit der Feile.



Die 11 fertig abgetrennten Stimmzungen.


Die nun fertig zugesägten Brettchen für die Stifel der Trompeten.

Die Brettchen wurden alle maßhaltig auf genaues Maß gesägt.

Nicht wie bei den Pfeifen, mit 3 - 5 zehntel Übermaß.

Ich hatte auch 12 Sätze zurechtgesägt. Ein Satz Reserve, falls etwas schief gehen sollte.


Zuerst wurde der Deckel, oder Boden, je nachdem, wie rum man den Stifel im Verlauf der weiteren Bearbeitung händelt, angeklebt.


Dann folgten nacheinander, jeweils mit vorheriger Aushärtung des Klebers, die beiden Seitenteile.


Zum Schluß, dann noch den Boden (oder Deckel) des Stiefels einkleben.